Steckbrief Wolf - NABU NRW (2024)

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Machen Sie sich schlau zum Wolf

Alpha Wölfe oder doch Familienbande? Kringelschwanz oder hängende Rute? Standorttreu oder Weitstreckenläufer? Hier finden sie allerlei Infos rund um den Wolf.

Steckbrief Wolf - NABU NRW (1)

Wolf auf dem Truppenübungsplatz Munster Nord - Foto: Jürgen Borris

Steckbrief: Der Europäische Grauwolf
Lateinischer Name: Canis lupus lupus
Familie: Canidae (Hundeartige)
Länge (inkl. Schwanz): 100 bis 140 cm (Rüden), 97 bis 124 cm (Fähen)
Fellfarbe: überwiegend grau, mit rötlichen, gelblichen bzw. bräunlichen Tönungen
Paarungszeit: Februar/März
Tragzeit: 61 bis 63 Tage
Wurfzeit: April/Mai
Anzahl der Junge: häufig 4 bis 6 Welpen pro Wurf
Territorium: durchschnittlich 200 km²
Besondere Merkmale: dunkler Sattelfleck, heller Schnauzenbereich, dreieckige Ohren, hochbeinig, fast immer hängender Schwanz mit schwarzer Schwanzspitze


Steckbrief Wolf - NABU NRW (2)

Zahlen und Daten zum Wolf - Grafik: NABU/Stefanie Gendera

Beschreibung
Der europäische Grauwolf wird 60 bis 80 Zentimeter groß (Schulterhöhe) und bis zu 140 Zentimeter lang. Optisch ähnelt er einem großen Haushund. Allerdings sind Wölfe hochbeiniger und die Rückenlinie verläuft gerade, während sie beim Hund zum Schwanz hin meist abfällt. Außerdem ist der Schwanz gerade und je nach Jahreszeit mehr oder weniger buschig. Wölfe haben recht kleine, dreieckige Ohren, die auch innen dicht behaart sind. Männchen werden meist größer und schwerer als Weibchen. Das Fell europäischer Wölfe variiert zwischen gelblichgrau, über graubraun bis dunkelgrau. Die Unterseite der Schnauze und die Kehle sind heller, die Rückseiten der Ohren rötlich. Das Rückenfell hat häufig einen schwarzen Sattelfleck. Schwarz sind oft auch die Schwanzspitze und die Vorderseiten der Beine. Junge Wölfe sind meist mit 22 Monaten geschlechtsreif. Nach der Paarungszeit zwischen Februar und März, werden nach einer Tragezeit von neun Wochen im April oder Mai meist zwischen vier und sechs Welpen in einer Höhle geboren. Anschließend leben die Wölfe als Familie (dem sogenannten Wolfsrudel) zusammen. Die Jungen vom Vorjahr (Jährlinge) helfen den Eltern bei der Aufzucht der jüngeren Geschwister. Nach durchschnittlich zwei bis drei Jahren verlassen sie das Rudel und suchen sich einen Partner. Dabei legen sie Strecken von bis zu 1000 Kilometer zurück.

Verbreitung und Lebensraum
Wölfe sind sehr anpassungsfähig und so bewohnen die verschiedenen Unterarten der Wölfe die unterschiedlichsten Gegenden, von den arktischen Tundren bis zu den Wüsten Nordamerikas und Zentralasiens. Die meisten Wölfe leben allerdings in Grasland oder Wäldern. Heute ist er aus vielen Regionen, so auch aus weiten Teilen Europas völlig verschwunden. Erst seit etwa 30 Jahren erholt sich der Bestand dank strengem Schutz langsam wieder.

Der rechtliche Schutz des Wolfes
Deutschland:
In Deutschland genießt der Wolf den höchst möglichen Schutzstatus nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Die Jagd auf Wölfe ist in Deutschland verboten.

Europa:
Wölfe sind in ganz Europa nach der Berner Konvention (1979) und in der Europäischen Union nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtline (1992) – mit Ausnahme einiger Populationen- streng geschützt.

Ernährung
Kleine Zicklein, wehrlose Großmütter, hilflose Kinder – das frisst der Wolf am liebsten, schenkt man den alten Märchen Glauben. Doch auch wenn bereits Jahrhunderte vergangen sind, hält sich die Mär vom zähnefletschenden, bösen Wolf hartnäckig. Forscher räumen nun mit den Gerüchten auf. Denn: Canis lupus' Leibspeise sind Wildtiere, die sich mit ihm den Lebensraum teilen. Rehe, Rothirsche und Wildschweine: Davon ernährt sich der Wolf zu über 96 Prozent. Die Hinweise auf die genaue Zusammenstellung der Speisekarte des Wolfes liefert das Senckenberg-Forschungsinstitut in Görlitz, das zehn Jahre lang über 2.000 Kotproben von Wölfen aus der sächsisch-brandenburgischen Lausitz analysiert hat. Nutztiere wie zum Beispiel Schafe machen dagegen weniger als ein Prozent aus. Aber auch kleinere Tiere stehen auf der Speisekarte. Dabei macht der Wolf vor allem auf ältere, kranke oder junge Tiere Jagd, da sie eine leichte Beute sind. So übernimmt der Wolf eine wichtige Rolle im Ökosystem, weil er die Bestände in erster Linie der mittelgroßen Huftiere kontrolliert. Sind Nutztiere wie Schafe oder Ziegen nicht ausreichend geschützt, kann es passieren, dass der Wolf auch hier Beute macht. Hier können Schutzzäune und Herdenschutzhunde helfen.


Steckbrief Wolf - NABU NRW (3)

Nahrungszusammensetzung Wolf - Grafik: Nicole Stock

Gefährdung
Der Wolf ist in Deutschland zumeist durch die Zerschneidung seines Lebensraumes und den Verkehr gefährdet. Einzelne Tiere werden auch illegal abgeschossen.


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